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So nähst Du Dir Deinen eigenen Sitzsack

Vicky • Feb. 13, 2021

Sitzsäcke sind super gemütlich, können innerhalb der Wohnung schnell an einen anderen Platz geschoben werden und sind außerdem einfach zu nähen. Die einzige Herausforderung könnte die große Menge Stoff und das Befüllen des Sacks sein, ansonsten ist es ein simples Projekt, das auch gut für Nähanfänger geeignet ist.

Es ist außerdem ein Nähprojekt, welches Du komplett mit der Overlock-Maschine nähen kannst. Wenn Du also eine besitzt, kannst Du sie hierfür verwenden, ansonsten geht natürlich auch eine ganz normale Nähmaschine.

Die Anleitung basiert auf einem "normal großen" Sitzsack für Erwachsene. Du kannst ihn natürlich auch größer oder kleiner machen, dann musst Du die Maße + Füllmenge entsprechend anpassen.

Was Du für den Sitzsack benötigst:

mind. 3m (150cm breit) Stoff deiner Wahl (z.B. Plüschstoff, Möbelstoffe etc. Wichtig ist, dass er möglichst robust und nicht zu dünn / empfindlich ist)

ca. 3kg / 250-300l Styroporkügelchen bzw. EPS Perlen
Packpapier / Zeitung etc.
Stift, Lineal, Stecknadeln, Stoffschere, Nähmaschine etc.

Los gehts:

Als erstes musst Du das Schnittmuster erstellen. Mache das auf jeden Fall auf Papier bzw. sonstigem Material, aber nicht auf dem Stoff, den Du später vernähen willst. So kannst Du nämlich nach dem Erstellen genau schauen, wie Du das Schnittmuster auf den Stoff legen musst, damit alles passt.

Für den Sitzsack benötigst Du einmal einen Kreis als Boden und 4 Seitenteile.

Damit Du später einen schönen, bauchigen Sitzsack erhältst, musst Du die Seitenteile in Tropfen- bzw. Surfbrettform zuschneiden. Nimm Dir dafür ein großes Stück Papier (mind. 150cm lang und 70cm breit, Du kannst auch Zeitungen o.ä. zusammenkleben, wenn Du kein Packpapier & Co zu Hause hast) und falte es an der langen Seite zur Hälfte zusammen. So erhältst Du am Ende ein symmetrisches Stück.

Miss dann immer 20cm Schritte ab und markiere die jeweilige Breite aus der Darstellung oben. ACHTUNG: Die angegebenen Werte entsprechen dem aufgeklappten Stück. Wenn Du das Papier gefaltet hast, darfst Du also nur die Hälfte abmessen (an der unteren Kante also z.B. 27cm, damit es dann aufgeklappt die 54cm ergibt).

Verbinde anschließend alle Punkt so miteinander, dass Du die oben abgebildete Form erhältst und schneide sie aus. Falte dann das Papier auseinander.

Falte das Papier für den Kreis zweimal zusammen und miss anschließend von der Mitte aus den Radius ab. Um einen sauberen Bogen zu erhalten, kannst Du den Stift an eine Schnur binden. Halte dann mit einer Hand bzw. mit einem Finger die Schnur an der linken unteren Ecke fest und male mit dem Stift in Radiuslänge einen Bogen. Anschließend kannst Du am Bogen entlang schneiden und das Papier auseinanderfalten.

Lege jetzt die Schnittteile auf den Stoff und schneide sie zu. Platziere die Seitenteile immer abwechselnd mit der Spitze nach links bzw. rechts, damit Du so wenig Verschnitt wie möglich hast. Prüfe am besten vor dem Zuschneiden, dass auch alle Teile darauf passen. Sollten ein paar Zentimeter fehlen, kannst Du die Schnittteile noch etwas kleiner schneiden. Wichtig ist nur, dass am Ende alle das gleiche Verhältnis haben und zusammenpassen.

Stecke jetzt jeweils zwei Seitenstücke rechts auf rechts zusammen und nähe an einer Seite entlang. Wenn Du eine normale Nähmaschine verwendest, nähe am besten zweimal entlang, sodass Du zwei parallele Nähte erhältst. So ist die Naht stabiler. Bei sehr schweren Stoffen ist es außerdem sinnvoll, ebenfalls ein stärkeres Garn zu verwenden.

Wenn Du eine Overlock verwendest, nähst Du einfach einmal an der Kante entlang. Von der Außenseite sieht es dann aufgeklappt so aus:

Nähprojekte für die Overlock Nähmaschine

Stecke jetzt beide Seitenpaare rechts auf rechts zusammen und nähe an der gesamten Rundung entlang.

An der Spitze oben sollte die Naht dann so aussehen:

Lege Dir jetzt den Kreis zur Hälfte und markiere mit Stecknadeln die äußeren Punkte, sodass beim Aufklappen an jedem Viertel eine Nadel steckt.

Stecke jetzt die zusammengenähten Seitenstücke rechts auf rechts auf den Kreis. Platziere zuerst jeweils eine Nahtstelle an einen markierten Punkt des Kreises. Wenn sie an den vier Kreisstellen befestigt sind, kannst Du den restlichen Stoff feststecken. Nähe anschließend rundherum, mit der normalen Nähmaschine am besten wieder zweimal.

WICHTIG: Lasse eine größere Wendeöffnung offen.

Greife dann in die Öffnung und wende die Hülle. Jetzt kannst Du den Sitzsack befüllen. Das solltest Du am besten mit jemandem zusammen machen, da die Kügelchen durch ihre statische Aufladung überall "kleben" bleiben und es hilfreich ist, wenn eine Person die Öffnung des Sitzsacks aufhält, während die andere ihn befüllt. Am besten funktioniert das, indem Du die Kügelchen mit einem Gefäß von der Tüte in den Sack schöpfst. Versuche nicht, sie direkt von der Tüte in den Sack zu füllen, da dabei die meisten Kügelchen außerhalb des Sitzsacks landen... Du kannst ansonsten auch versuchen, ein Verbindungsstück, wie z.B. ein Rohr oder einen Trichter zwischen Tüte und Sitzsack zu befestigen. Dabei musst Du aber unbedingt darauf achten, dass alle Öffnungen so abgedichtet sind, dass keine Kugeln durchkommen, da Du ansonsten sehr viel Futter für Deinen Staubsauger hast ;)

Je nachdem, wie voll Du den Sitzsack füllst, ist er entweder mehr wie ein Hocker (wenn er sehr voll ist), auf den man sich drauf setzt oder wie ein Sessel, in den man sich rein setzt (dafür sollte ca. 1/3 des Volumens frei bleiben). Im Laufe der Zeit wird der Sitzsack aber so oder so an Volumen verlieren, da die Kügelchen enger zusammenrücken. Fülle also lieber etwas mehr ein oder hebe die restlichen Kügelchen auf, sodass Du ihn später noch nachfüllen kannst.

Wenn Du die gewünschte Menge eingefüllt hast, kannst Du die Wendeöffnung schließen. Klappe dafür die offenen Stoffkanten 1-1,5cm nach innen und nähe sie von Hand zu.

Fertig ist Dein selbstgenähter Sitzsack! :)